Zunächst zum Restaurant Kleinod: Möchtegern- Gourmetküche in der Brandenburgischen Provinz. Kochmütze unverdient. Zunächst die Frage: Warum muss man sich eine Speisekarte aufdrängen lassen, die ausschließlich aus Gerichten mit Spargel, diesem kulinarischen Armutszeugnis deutscher Küche, besteht? Warum überlässt ein angeblich abwesender Küchenchef seine Küche offensichtlich überforderten Lehrlingen oder Gesellen oder zumindest Mitarbeitern, die auf diesem Niveau kochen? Zur Sache: Zum Auftakt der "Gruß aus der Küche": Eine - so schmeckte es jedenfalls - warmgemachte Dose Tomatenmark. Die Vorspeise: Laut Karte gebratener grüner Spargel mit Ziegenkäse und Babyspinat mit Orangenöl in einer Holunderblüten- Vinaigrette. Serviert wurden lieblos übereinander gehäufte kalte Stangen grünen und weißen Spargels mit protziger, geschmacklich undefinierbarer Vinaigrette. Ziegenkäse und Babyspinat suchten wir vergeblich. Diese waren angeblich, wie uns auf unsere Beanstandung mitgeteilt wurde, "aus". Die Küche hat es auf den Service geschoben und umgekehrt. Kommunikationsprobleme zu Lasten des Kunden? Unfassbar. Immerhin nicht in Rechnung gestellt. Dennoch: Indiskutabel. Der Hauptgang: Der Kalbsrücken über den Punkt gegart und nicht rosa und fade gewürzt, das Arrangement des Gerichts: laienhaft. Angebrannte Strünke von grünem Spargel lieblos auf den Teller gehäuft. Das Kartoffelpüree nichtssagend, ja belanglos. Das Dessert? Bestellt: Spargel-Erdbeer-Törtchen. Serviert: Rhabarber-Spargel-Kompott. Auf Beanstandung korrigiert. Immerhin: Nur einmal in Rechnung gestellt. Geschmacklich letzterer zumindest 12 von 20 Punkten in der alten Gault Millau- Skala. Die Weinbegleitung aus der mäßig sortierten Weinkarte ohne Dessert- Weine war ganz ordentlich, obgleich es keinerlei Informationen zu den Weinen gab. Der Service bemüht, aber nicht kompetent. Die Gerichte wurden ohne jegliche Erläuterungen serviert. Wein wurde nicht nachgeschenkt. Zum Hotel: Weder Romantik noch 4 Sterne. Das angebliche, immerhin sehr geräumige Deluxe- Zimmer unter dem Dach düster und - wie das gesamte Hotel (s.u.) - ohne jeden Geschmack eingerichtet. Eine zusammenhanglose Anhäufung von billig wirkenden Einrichtungsgegenständen im Ikea- oder Höffner- Stil. Von Luxus, von der Größe abgesehen, keine Spur. Um aus den schmalen, schießschartenartigen Fenstern zu gucken, musste man sich bücken. Das Bett zu kurz und zu schmalen. Alles wirkt in dem großen Raum verloren. Heizen ließ sich nicht. Trotz niedriger Außentemperaturen waren die Heizkörper, wie im ganzen Hotel, offensichtlich bereits ausgestellt. Die Hotelbar lieblos in die Rezeption integriert. Kein einziger wirklich schöner zugänglicher Raum, wie man ihn in einem Schloss erwartet und in dem man verweilen möchte. Die Longemöbel auf der Terrasse nicht nutzbar, da niemand beim Regen die Auflagen hereingeholt hatte. Das Frühstück in eiskaltem Raum war qualitativ und quantitativ in Ordnung, wenn auch nichts Besonderes und lieblos auf engem Raum präsentie
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